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Stammbaum der Familie Leiß

Die Reise unserer Familie durch die Zeit

Die patronymische Namensgebung

In Ostfriesland gab es bei der früheren Namensgebung einige Besonderheiten, die die Ahnenforschung nicht gerade leichter machen. Über die Jahrhunderte herrschte die sogenannte patronymische Namensgebung.

Der Vorname wurde bei der Taufe vergeben. Bei der Vergabe der Vornamen gab es Regeln, an die sich alle Familie hielten. Die Grundregel lautete: Innerhalb einer Familie durfte kein Vorname verloren gehen. Das bedeutete, dass alle in der Familie vorhandenen Vornamen möglichst an die nächste Generation weitergegeben wurden. So erhielten die Söhne die Vornamen ihrer Großväter. Zunächst wurde der Name des Großvaters väterlicherseits vergeben, der nächste Sohn erhielt den Namen des Großvaters mütterlicherseits.
Bei den Töchtern verhielt es sich entsprechend mit den Namen der Großmütter.
Waren die Namen der Großeltern vergeben, folgten die Namen der Urgroßeltern oder anderer Verwandter bzw. Taufpaten.
Auf diese Weise kann man auch Rückschlüsse auf bisher unbekannte Eltern ziehen. Der letze bekannte Vorfahre in diesem Stammbaum ist "Christian Andres Leus". Wir können mit ziemlicher Sicherheit sagen, dass sein bisher noch unbekannter Vater den Vornamen "Andres" trug.

Einen Nachnamen hat man erst im späteren Leben erhalten. Immer dann, wenn es nötig wurde, sich von anderen Personen mit gleichem Vornamen zu unterscheiden. Beispielsweise bei Einträgen in Steuerlisten, bei gerichtlichen Verhandlungen, Käufen oder Verkäufen, der Heirat oder der Taufe der Kinder. Aber einen verbindlichen Nachnamen hat die Person dadurch nicht erhalten, sondern eher eine Art Bezeichnung, die zweckmäßig war. Bei der patronymischen Namensgebung war es üblich, dass der Vater seinen Vornamen an seine Kinder als deren Familiennamen weitergab.
Dies ist in der Familie Leuss bzw. Leiß auch sehr gut zu beobachten: So hieß der Sohn von „Gerdt Christian“ „Otto Gerdes“ und dessen Sohn wiederum „Tjark Otten“.

Bei der Familie Leiß verhielt es sich jedoch noch etwas anders.
Der Nachname Leuss zieht sich in unserer Familie immer als fester Nachname durch die Generationen und wandelt sich nur in der Schreibweise von „Leuss“ zu „Leiß“, wird aber auch „Louys“ oder „Lois“ geschrieben. Wo er jedoch seinen Ursprung hat, liegt leider noch vollkommen im Dunkeln. Auf der Suche nach der Herkunft des Namens bin ich auf die Information gestoßen, dass der Name in der Schreibweise „Loïs“ in den Niederlanden relativ beliebt ist. Vielleicht ergibt sich hier eine Erklärung, da die Niederlande ja nicht fern von Ostfriesland ist und die Regionen über die Jahrhunderte auch eng verbunden waren. Ebenfalls gab es den Hinweis, dass Helgoländer mit dem Namen Leuss nach Langeoog kamen, jedoch habe ich außer dieser Behauptung keinen Beleg dafür gefunden.
Die Ehefrauen behielten nach der Heirat in der Regel ihre Geburtsnamen, wurden zum Teil aber auch mit dem Familiennamen benannt. Teilweise wurde jedoch auch der mütterliche Familienname übernommen, wenn dieser z.B. gesellschaftlich höhergestellt war.

Im Jahr 1807 musste Preußen alle Gebiete westlich der Elbe an Frankreich abtreten. Ostfriesland wurden an das 11. Departement des neu geschaffene Königreiches Holland, unter Napoleons Bruder Louis, angegliedert. 1810 jagte Napoleon Louis davon und das gesamte norddeutsche Gebiet wurde Französisch. Am 18.08.1811 wurde ein kaiserliches Dekret von Napoleon erlassen, um Soldaten zu rekrutieren und um Steuern einzutreiben. Ab diesem Zeitpunkt sollten sich alle Ostfriesen einen festen Familiennamen geben und diese auch an ihre Kinder weitergeben. Dieses Dekret wurde jedoch nur von wenigen Gemeinden umgesetzt.

Quellen:
www.rhaude.de
https://pro-heraldica.de/wissenswertes/familienforschung-in-ostfriesland/

 



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