Notizen |
- Taufpaten: Arnold Heinrich Janssen, Fuhrmann zu Langeoog; Remmer Frerich Sneider Fuhrmann zu Langeoog; Anna Christine Leiss Ehefrau des Fährmann Frerich Otten Leiss zu Langeoog; Elise Kohlmann ledige Dienstmagd zu Langeoog
- War kein Soldat im zweiten Weltkrieg, Einstufung in Kategorie: Unterstützer, Mitglied in Parteien vor 1933: andere Mitgliedschaft in NS-Organisationen: NSDAP seit 1934, Deutsche Arbeitsfront (DAF) von 1934 bis 1945
- "Im Tagebuch finden wir noch eine weitere Eintragung über eine Strandung im Jahre 1917, aus der hervorgeht, daß am 2. Dezember der Sattler Arnold Leiss einen Strandungsfall auf den Süderriffen gegenüber der Meierei meldet.
Die zur Oststation hinausgefahrenen Männer konnten dem in schwerer See liegenden Dampfer keine Hilfe bringen. Es herrschte an diesem Tage ein Orkan, die Brandung war so stark, auch noch bei Ebbe, daß ein Einsatz des Bootes unmöglich war. Auch am nächsten Tag ließ der Sturm aus NNW nicht nach. Erst am 4. Dezember hatte sich das Wetter soweit beruhigt, daß man den Einsatz wagen konnte. Das Rettungsboot wurde noch bei Dunkelheit morgens um 5 Uhr zu Wasser gebracht. Der Wind wehte immer noch mit Stärke 6 aus NNW, und die See hatte sich nur wenig berubigt. Segelsetzen war unmöglich, das Boot mußte mit Ruderkraft durch die grobe See gebracht werden. Als die Männer mit ihrem Boot, durch die schwere Arbeit erschöpft, beim Havaristen ankamen, stellten sie fest, daß niemand mehr an Bord war. Da das Schiffsboot auf der Leeseite fehlte, konnte man davon ausgehen, daß die Besatzung, nach der Größe des Dampfers zu urteilen etwa 15 Mann, schon auf See von Bord gegangen und in der rauhen See ums Leben kamen. Hätten die Seeleute ihr Schiff nicht voreilig verlassen, wären sie wahrscheinlich gerettet worden.
Unsere Rettungsmänner gingen davon aus, daß der Dampfer „Heinrich Horn“ auf eine Mine gelaufen sei.
Der Strandvogt von Neuharlingersiel hat das aber nicht bestätigt. In der Akte 281 des Seeschiffsregisters in Lübeck liegt folgendes Schreiben:
Der Strandvogt Neuharlingersiehl 5. 12. 17
Im schweren Sturm am Sonntag, den 2. des Monats, Nachmittag gegen 3 Uhr in Seenot gesichtet am Ostende der Insel Langeoog. Am Tage danach, es war kein Mann an Bord, ein Boot fehlt. Ermittlungen brachten keinen Anhaltspunkt über das Unglück. Wahrscheinlich alle Besatzungen tot. Eine Leiche in Spiekeroog und Wangeroog angeschwemmt. Der Dampfer ist als verloren zu betrachten. Ladung und Inventar wird nach hier, Harlingersiehl, geborgen.
Das Wrack hinter dem Maschinenschott abgebrochen, das Achterende des Schiffes 80 Meter vom Vorderteil fortgetrieben. Von der Besatzung Keiner gerettet. Nicht durch Minen gestrandet. Bergung der Holzladung nach Harlingersiehl.
An die Reederei Horn in Schleswig."
Viele Jahrzehnte konnten die Langeooger und auch die Gäste den langsamen Zerfall des Dampfers „Heinrich Horn" vom Ostende der Insel aus beobachten.
In der Akte 281 liegt auch das Schiffs-Zertifikat.
Daraus einige Eintragungen: Heinrich Horn - stählerner Schraubendampfer, Lange
74.66 Meter, Breite 11,01 Meter, Tiefe 5,22 Meter, Maschinen-Raumlange 11,57 Meter, BRT 4053,9.
Zeit und Ort der Erbauung - 1900 in Lübeck auf der Schiffswerft von Hennry Roch, Heimathafen Lübeck früher Schleswig.
Am 27. 11. 1916 neuer Eigentümer B. Bielefeld, Hamburg, Bergstr. 11, Agentur Norddeutscher Lloyd.
(Hoffrogge, S. 118-121)
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